Beikost Einführung

Die Umstellung von Milch auf Beikost, egal ob Brei oder Fingerfood, ist ein großer Schritt. Die meisten Kinder essen nicht sofort große Portionen oder alles, was ihnen angeboten wird und das ist völlig in Ordnung! Ein paar Dinge kann man beachten, um einen möglichst entspannten und stressfreien Umgang mit dem Thema Essen zu pflegen.

Essen ist Kultur

Essen ist ein elementarer Bestandteil unseres täglichen Lebens und dabei geht es viel mehr, als um die bloße Aufnahme von Nährstoffen. Essen ist Genuss, gemeinsame Zeit und Kultur. Wenn Babys von Milch auf Beikost umsteigen, bekommen sie unzählige neue Eindrücke - neue Konsistenzen, Geschmacksrichtungen, Rituale, Traditionen, Arten des Essens (mit Besteck, mit den Händen) und dabei ist jede Familie ganz unterschiedlich im Umgang mit dem Thema Essen. Je nach dem, wo das Baby aufwächst, wird es mit anderen Lebensmitteln und Gewohnheiten konfrontiert.

Süß statt Bitter

Den allermeisten Eltern sollte gemein sein, dass sie ihr Kind gesund und ausgewogen ernähren wollen. Doch in der Regel ist gerade Gemüse bei den Kleinen nicht besonders beliebt. Das liegt vor allem an den Bitterstoffen, die enthalten sind. Bitter wird in unseren Gehirnen immer noch mit "giftig" in Verbindung gesetzt, sodass die Babys zunächst (bis ca. zum 12. Monat) eine Aversion gegenüber Bitterem haben. Das heißt nicht, dass sie es gar nicht essen wollen oder sollten. Sie brauchen nur unter Umständen etwas länger, um zu merken, dass man es guten Gewissens essen kann. Für euch bedeutet das: Neue Geschmäcker sollten schrittweise und immer wieder angeboten werden. Wenn das Kind nach dreimal Brokkoli probieren immer noch das Gesicht verzieht, heißt das nicht, dass es ihn generell nicht mag. Neue Lebensmittel müssen im Schnitt 8-10x angeboten werden (bei besonders sensiblen oder skeptischen Kindern teilweise sogar noch öfter), bis verlässlich gesagt werden kann "Mein Kind mag XY (nicht)". Die Präferenz für süße Sachen ist angeboren und ganz normal. Alle anderen Geschmacksrichtungen werden mit der Zeit auch immer besser akzeptiert und gemocht werden.

Matschen, Krümeln, Schmieren

Jeder kennt die Situation, wenn ein Baby anfängt mit dem Essen rumzumatschen, es sich in die Haare zu schmieren oder auf den Boden zu werfen. Manche Eltern können das gut aushalten, andere wiederum gar nicht. Vorübergehendes "messy feeding" gehört zur Entwicklung dazu und dient der sensorischen Erfahrung. Mit allen Sinnen wollen die Kinder die Lebensmittel kennenlernen und explorieren. Kinder davon abzuhalten oder es ihnen zu verbieten ist an sich nicht unbedingt nötig. Denn sie wollen sich in soziale Gefüge eingliedern, an ihren Vorbildern (Bezugspersonen) orientieren und werden dadurch ganz automatisch irgendwann "sauber" essen. Vielleicht findet man für Eltern, mit einem hohen Sauberkeitsempfinden einen guten Kompromiss, indem man beispielsweise eine Matte unter den Kinderstuhl legt.

Ich bin hungrig. Ich bin satt.

Das Hunger- und das Sättigungsgefühl sind wichtige Empfindungen. Kinder müssen erst lernen, diese Gefühle bei sich wahrzunehmen und richtig zu deuten. Dabei spielen ihre Eltern eine wichtige Rolle. Zum einen sollte das Kind nicht ständig etwas zu essen in der Hand haben, damit sie ein Hungergefühl überhaupt entwickeln können. Wenn das Kind satt ist, sollten Eltern auf die Signale des Kindes reagieren. Babys drehen häufig den Kopf weg, wenn sie satt sind (wobei es grundsätzlich auch andere Gründe für dieses Verhalten geben kann!) oder schieben den Löffel mit der Hand weg. Essen sollte wirklich nie unter Druck oder Zwang geschehen. Wenn ein Kind also signalisiert, dass es nicht weiter essen mag, sollte man aufhören oder zumindest eine Pause einlegen.

Essen ist Genuss, gemeinsame Zeit und Kultur. Ihr könnt den Grundstein legen, dass euer Baby Mahlzeiten als etwas Positives empfindet und mit Freude und Neugierde isst. :-)

Unser Impuls für dich

Lass dein Kind (aus)probieren.

1

Geschmäcker sind verschieden und jeder Mensch hat andere Vorlieben. Biete neue Lebensmittel immer wieder an, aber akzeptiere, wenn dein Kind etwas nicht gern mag.

2

Das Essen mit Löffel und ohne viel Kleckern will gelernt sein und braucht vor allem viel Raum zum Ausprobieren.

3

Essen sollte immer ohne Druck stattfinden. Respektiere Signale wie Wegdrehen oder Wegstoßen, wenn dein Kind genug hat.

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