Beißen, hauen, schubsen - Die unangenehmen Begleiter in der Autonomiephase

Wenn Kinder plötzlich hauen, schubsen oder beißen, bringt das Eltern schnell an ihre Grenzen. Doch hinter diesen Reaktionen steckt kein „böses“ Verhalten, sondern der Versuch, große Gefühle auszudrücken. In der Autonomiephase lernen Kinder erst, mit Wut, Frust oder Enttäuschung umzugehen. Mit Geduld, Verständnis und liebevoller Begleitung können Eltern helfen, neue Strategien zu entwickeln – damit Kinder lernen, ihre Emotionen Schritt für Schritt zu steuern.

Warum die Autonomiephase - besser bekannt als Trotzphase - so wichtig ist, habt ihr unserem gleichnamigen Artikel entnehmen können. Des Öfteren kommen aber auch unangenehme Begleiter hinzu, die es Eltern und Kindern in dieser herausfordernden Zeit zusätzlich schwer machen. Ob auf dem Spielplatz bei der Betreuung und/oder bei Geschwisterkindern, nicht selten wird in dieser Zeit gehauen, geschubst und gebissen.

Kinder lernen in dieser Phase gerade erst mit Gefühlen wie Wut, Scham und Stolz umzugehen. Dies führt am Anfang natürlich häufig zu Stress und Frustsituationen. Bei diesem Lernprozess braucht jedes Kind unterschiedlich viel Unterstützung. Gerade gefühlsstarke Kinder kommen schneller an Belastungsgrenzen, sind eher überfordert und handeln auch schneller reaktiv. Das heißt nicht, dass die ungewünschte Handlung automatisch aggressiven Verhalten ist.

Mögliche Gründe können sein, Überforderung,  Überreizung, Müdigkeit, Hunger, Ungeduld, fehlende Fähigkeit sich auszudrücken, angehäufter Aufschub,Spielaufforderung, Nachahmung etc…

Letztendlich ist hauen, schubsen und beißen erst einmal nur eine erste Strategie des Kindes, sein Lösungsweg und kein bewusstes Handeln! Diese ist nicht immer angemessen, deshalb braucht das Kind neue Lösungsangebote. Schimpfen,Strafen, Timeouts verhängen, zurück beißen und/oder das gebissene Kind auffordern sich zu wehren sind jedoch die falschen Lösungswege, die zu keiner Verbesserung des ungewünschten Verhaltens führen.

Unser Impuls für dich

Was helfen kann:

1

Geben Sie Ihrem Kind Worte für seine Gefühle – wie  Frust, Wut oder Scham. Auch ein „Stopp“ oder „Halt“ kann dem Kind helfen sich  in Zukunft anders zu verhalten. Ein Stopp muss viele Male geübt werden.

2

Beobachten Sie in welchen Situationen das Verhalten  auftritt und beziehen Sie den Gemütszustand ihres Kindes mit ein. Findet es immer in gleichen Situationen statt? Überlegen Sie  wie sie die Bedingungen an ihr Kind anpassen können?

3

Ist es zu laut, zu eng, zu reizoffen, gibt es Rückzugsmöglichkeiten – wie ist die Umgebung gestaltet? Oft kann durch kleine räumliche Veränderungen oder Angebote die Situation entspannt werden.

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