Familie und Selbstfürsorge - Die Krux mit den Bedürfnissen

Immer wieder erleben wir, dass sich Mamas und Papas über die Fürsorge um ihr Kind selbst aus dem Blick verlieren. Manchmal kann so das gesamte Familiensystem aus dem Gleichgewicht geraten. Eltern sind der sichere Hafen für ihre Kinder und ihre Selbstregulation, sowie die unentbehrliche Co-Regulation funktionieren nur, wenn sie auf die eigenen Energiereserven acht geben. Sprich Selbstfürsorge betreiben.

„Selbstfürsorge“ - ein schnell ausgesprochener Ratschlag, der scheinbar die Lösung für alle Probleme darstellt. Verständlicher Weise ist die Idee der Selbstfürsorge jedoch häufig ein Reizthema für jene Eltern, deren Kinder sich partout nicht ablegen lassen, nicht alleine schlafen können, oder ununterbrochen weinen.

Gefühlsstarke Kinder sind eine ganze schöne Herausforderung für Familien und die Eltern dieser Kinder sind sehr viel mehr der Gefahr ausgesetzt, neben dem ganz normalen Alltag mit Job, Haushalt, Geschwisterkindern, etc. sich selbst zu verlieren. Denn wenn das Kind sehr viel weint, schlecht schläft oder viel Nähe braucht, rücken nicht nur die kleinen eigenen Zeitinseln in weite Ferne, sondern der Akku ist schnell aufgebraucht. Gerade in besonders belastenden Phasen ist es wichtig, auf sich acht zugeben. Und es ist nie zu spät, um damit anzufangen.


Wir alle verlieren uns immer mal wieder in unseren Aufgaben und Verpflichtungen. Und gerade, wenn es darum geht für das Liebste was wir haben da zu sein, ist es wichtig selbst immer wieder in sich hinein zu horchen und zu erkennen, was es gerade für einen selbst braucht, um die Herausforderung zu wuppen und bestenfalls die gemeinsame Zeit mit Freude und Gelassenheit zu erleben.

Hier ein paar hilfreiche Ideen, die zwar nicht neu sind, aber nicht oft genug erwähnt werden können, wenn es darum geht die eigene Selbstfürsorge wieder in den Blick zu nehmen:

Prioritäten schaffen - alles geht nicht! Wir sind heute mehr denn je informiert und vernetzt und diese Vielfalt ist Fluch und Segen zugleich. Die Kunst ist es aus dieser Fülle an Informationen seine Prioritäten zu finden: was möchten wir als Familie und was muss wirklich sein? Zieht euch nicht jedes Thema an, nur die die gut zu euch passen! Und im Alltag: was ist gerade das Nötigste? Ein kleines Schläfchen mit dem Kind ist mehr wert, als eine aufgeräumte Wohnung!

Kleine Auszeiten fest einplanen! Vorfreude ist doch die schönste Freude: die „Me-Time- Stunde“ am Abend, wenn der/die Partner:in nach Hause kommt und übernimmt. Die Großeltern oder der Babysitter kommen und man genießt bewusst „Zeit zu zweit“. Diese Auszeiten, die großen und kleinen Routinen geben Halt und Kraft im Alltag. Am besten sofort damit starten und wenn es erst einmal „nur“ das gemeinsame Mittagsschläfchen, der Kaffee am Morgen im Bett, oder die Dusche mit Zeit ohne Stress.

Fehlerfreundlichkeit mit sich selbst! Eltern geben zumeist alles, was sie können. Meist sogar darüber hinaus und nicht selten sogar viel zu viel. Dabei verausgaben sie sich regelmäßig und hetzen viel zu hoch gesteckten Idealen hinterher. Doch gut genug zu sein, das reicht- dies belegt auch die Forschung. "Good enough parents" sind entspannter und die Kinder nicht weniger glücklich oder unzufrieden.
Dazu gehört auch, dass wir alle Fehler machen. Fehler sind auch in der Erziehung unserer Kinder nicht vermeidbar und sogar wichtig. Denn sie ermöglichen Reflexion und Lernprozesse für alle Beteiligte. Jeder macht Fehler, keiner ist perfekt und am nächsten Morgen startet immer ein neuer Tag!

Unterstützung annehmen / Netzwerke nutzen und aufbauen! Im Austausch mit anderen Menschen erfährt man Unterstützung und Entlastung. Hier kann man mal seinem Frust loswerden, um danach wieder klarer zu sehen und obendrein die Erfahrung machen, dass man mit seinenHerausforderungen, der Erschöpfung, dem Schlafmangel, etc. nicht alleine ist. Hilfesuchen und anzunehmen zeigt, dass man Handlungsfähig ist. Familien können und müssen nicht alles allein schaffen!

Den eigenen Weg finden und Vorbild sein! Ein voller Akku ist die Voraussetzung, um für andere da sein zu können. Okay, halbvoll geht auch und ist sicher realistischer - aber wenn der Akku leer ist, geht’s daneben und der Familiensegen hängt schief. Zu wissen was gut tut, wie man die eigenen Kraftreserven wieder auffüllen kann, gibt Halt und wirkt sich ebenso positiv auf die Interaktion in der Familie aus. Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern verantwortungsvoll! Und man ist Vorbild für das eigene Kind. So können Kinder lernen, dass es wichtig ist auf sich zu achten und für sich einzustehen.

Selbstfürsorge ist ein fortlaufender Prozess. Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich selbst zu pflegen. Eltern, die gut für sich sorgen sind geduldiger und flexibler im Umgang mit ihren Kindern.

Unser Impuls für dich

Nur wenn wir als Eltern gut für uns selbst sorgen, können wir für unsere Kinder der sichere Hafen sein!

1

Gut ist gut genug! Niemand ist perfekt, und das gilt auch für Eltern. Erlaube dir Fehler zu machen, sei geduldig und freundlich zu dir selbst. Verzeihe dir!

2

Plane Auszeiten bewusst ein! Auch kleine Pausen wirken Wunder, wenn sie bewusst in den Alltag eingebaut werden. Genieße die kleine Me-Time.

3

Hilfe annehmen, denn man muss nicht alles alleine schaffen! Ein gutes Netzwerk ist für Eltern eine sehr wichtige Ressource und schafft Raum für Erholung.

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