Im Laufe einer Nacht durchlaufen wir mehrere Schlafzyklen. Der Schlafzyklus von Babys ist kürzer als der von Erwachsenen (ca. 45 Minuten). Babys fallen zunächst in einen leichten Schlaf, bevor sie in den Tiefschlaf sinken, wodurch sie anfangs leichter weckbar sind. Generell sind sie mehr Zeit im REM-Schlaf, welcher auch "Entwicklungsschlaf" genannt wird. In diesen Phasen verarbeitet das Gehirn die Eindrücke und das neu Erlernte des Tages. Nach einem Schlafzyklus wacht jeder Menschen kurz auf. Die meisten Erwachsenen und manche Kinder merken das aber gar nicht und gleiten direkt in die nächste Schlafphase. Babys hingegen dann wachen häufig auf und benötigen (mehr oder weniger) Hilfe von ihren Bezugspersonen, um wieder einzuschlafen.
Wichtig: Das Gehirn wächst in den ersten Monaten wahnsinnig schnell. Die Babys benötigen daher auch nachts Nahrung, um ihre Energiereserven aufzufüllen. Außerdem wissen die Kinder noch nicht, dass sie sich in einer sicheren Umgebung befinden und vergewissern sich somit auch nachts regelmäßig, ob noch alles sicher ist und sie nicht alleine sind. Dies sind zwei der Hauptgründe für das nächtliche Erwachen.
Der Schlafbedarf an sich ist angeboren. Generell brauchen Babys und Kinder jedoch mehr Schlaf als Erwachsene. Die Spannbreite des Schlafbedarfs ist sehr groß. Manche Babys benötigen mit sechs Monaten neun Stunden, andere wiederum 17 Stunden pro Tag (vgl. Renz-Polster & Imlau, 2018).
Um herauszufinden, wieviel Schlaf dein Kind insgesamt braucht, kannst du gut ein Protokoll über ca. 10 Tage führen und die durchschnittliche Schlafmenge berechnen. Außerdem ist es wichtig, dass du dir den Wachzustand deines Kindes anschaust. Wenn dein Baby tagsüber ausgeglichen und zufrieden ist, bekommt es auch genug Schlaf.
Ein geregelter Tagesablauf und Rituale können sich auch positiv auf die Nacht und den Schlaf auswirken. Es ist vor allem wichtig, dass es abends vor dem Schlafengehen genug Zeit gibt, um "runterzufahren", bevor es für das Kind möglich ist in den Schlaf zu gleiten. Für einen entspannten, guten Schlaf ist es ebenfalls notwendig, dass der "Bindungstank" des Kindes gut gefüllt ist. Vor allem körperliche Nähe gibt Sicherheit und Geborgenheit.
Achte auf die (subtilen) Müdigkeitsanzeichen deines Kindes und versuche Übermüdung zu vermeiden.
Etabliere ein Einschlafritual, das Sicherheit und Geborgenheit bietet.
Gib deinem Kind abends genug Zeit, um sich von dem Tag zu verabschieden und begleite es so in den Schlaf, wie es für euch gut passt.